Kreisausschuss tagte im Alten Landratsamt in Moers

Der Kreisausschuss am Donnerstag, 3. Juli 2025, tagte nicht in Wesel, sondern im historischen Gebäude „Altes Landratsamt“ in Moers. Im Rahmen des Jubiläumsjahres wurde der Sitzungsort verlegt, um die Wurzeln des Kreises wertzuschätzen. Genauso wie der vorherige Kreisausschuss in Dinslaken tagte, trafen sich die Ausschussmitglieder nun in der ehemaligen Kreisstadt.

Der Moerser Bürgermeister Christoph Fleischhauer begrüßte die Ausschussmitglieder als Hausherr. Im Anschluss an den Kreisausschuss führte die Leiterin des Grafschafter Museums, Diana Finkele, die Ausschussmitglieder durch die Dauerausstellung „Demokratiegeschichte“. Die Ausstellung ist interaktiv und zeichnet die Entwicklung der Demokratie in Moers nach, beginnend im frühen 20. Jahrhundert. Besonderes Augenmerk wird in der Ausstellung auf jüdisches Leben in Moers gelegt: Die Besuchenden erhalten zu Beginn eine Ausweiskarte eines Moerser Bürgers oder einer Bürgerin und können mit dieser die Biografie der Person nach und nach erforschen. Täter und Opfer sind abgebildet, und auch die Geschichte des Alten Landratsamtes wird erzählt.

In der Sitzung des Kreisausschusses ging es unter anderem um die Vorstellung des nordrhein-westfälischen Förderprogramms „NRWeltoffen“. Ziel des Programms ist es, Handlungskonzepte zur Prävention gegen Rechtsextremismus und Rassismus zu entwickeln. Das partizipative Konzept sieht vor, dass Förderstrategien entwickelt, umgesetzt und anschließend evaluiert und weiterentwickelt werden. Die Fachstelle der Demokratie der Stadt Moers wurde vom Kreis Wesel beauftragt, diese Strategien für den gesamten Kreis umzusetzen. Diana Finkele stellte in einer Präsentation dar, was die Fachstelle bereits umgesetzt hat: Von Filmen über jüdische Mitbürgerinnen und Mitbürger über einen Austausch mit dem Academic College in Tel Aviv bis hin zu interaktiven Ausstellungen zum Thema Holocaust.

Landrat Ingo Brohl: „In diesem Jahr feiern wir nicht nur 50 Jahre Kreis Wesel, sondern gedenken 80-Jahre Ende des zweiten Weltkriegs und damit der Befreiung Deutschlands vom Naziregime durch die Alliierten. Insbesondere vor diesem Hintergrund ist es überaus wichtig, dem Thema Demokratiegeschichte besonderen Raum zu geben. Unsere freiheitlich-demokratische Grundordnung ist keine Selbstverständlichkeit, wir sind weltweit nur eine von zwanzig echten Demokratien - deshalb gilt es, die Werte von Freiheit, Rechtsstaatlichkeit und Toleranz zu fördern und zu verteidigen.“

Die Förderung ist auf einen Höchstbetrag von 73.500 Euro pro Haushaltsjahr und Kreis/kreisfreie Stadt begrenzt. Ausgehend von diesem Höchstbetrag beträgt der jährliche Eigenanteil des Kreises 20 Prozent und damit 18.375 Euro.

Der Kreisausschuss tagte im Alten Landratsamt in Moers.

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