Kieswende

Kies und Sand sind - nach Wasser - die zweitgrößte geförderte und gehandelte Ressource überhaupt. Darauf verweist das aktuelle Umweltprogramm der Vereinten Nationen (UNEP).

Die Rohstoffe sind jedoch in ihrer räumlichen Verfügbarkeit nicht gleichmäßig verteilt. So finden sich entlang des Rheins wichtige Lagerstätten von Kies und Sand, die am Niederrhein seit mehr als 100 Jahren abgebaut werden.

Alleine im Kreis Wesel werden jährlich ca. 6 Mio. m³ Kies abgebaut und mehr als 35 ha landwirtschaftliche Nutzfläche in Baggerseen umgewandelt.

Der Weseler Kreistag hat sich wiederholt mit großer Mehrheit gegen den ungebremsten Abbau dieser endlichen Rohstoffe ausgesprochen, da dieser bereits zu starken und unumkehrbaren Auswirkungen auf Flora und Fauna, das Grundwasser, das Landschaftsbild sowie die Landwirtschaft geführt hat.

Um die historischen Veränderungen der Landnutzung im Kreisgebiet durch Rohstoffgewinnung aber auch Besiedlung, Straßenbau etc. zu dokumentieren, wurde eine Kulturlandschaftswandelkarte auf Basis topografischer Karten erarbeitet (Preußische Landaufnahme von 1900, sowie Karten aus 1940, 1980 und 2020).

Die Online-Kartendarstellung dieses 120 Jahre währenden Wandels enthält die zusammenfassende Betrachtung folgender Nutzungsarten ohne weitere Differenzierung:

Siedlungsflächen (Gehöfte, Wohnsiedlungen, etc.), Infrastruktur (Straßen, Schienenwege, Parkplätze, Flugplätze etc.), Freiraum (Wiesen, Weiden, Äckern, Wälder, Hecken, archäologische Fundstellen), Fließgewässer und stehende Gewässer.

Aktivitäten im Projekt Kieswende

In der Kreisverwaltung Wesel ist der nachhaltige Umgang mit unseren heimischen Rohstoffen fest verankert. Ein Ziel des Projektes ‚Kieswende‘ ist es, die vielfältigen Parameter, die den Bedarf an Kies und Sand beeinflussen, so gut wie möglich zu identifizieren und zu bewerten. Drei Handlungsfelder stehen dabei besonders im Fokus: Reduktion des Verbrauchs an Primärkies, Kreislaufwirtschaft und Effizienz.

Die Vielfältigkeit der Einflussgrößen und Themen erfordert aktuell eine Fokussierung der Arbeiten auf folgende Schwerpunkte:

  • Aufbau eines Marktes für Recyclingbaustoffe am Niederrhein
  • Einsatz von Recyclingmaterialien und alternativen Baustoffen in kreiseigenen Gebäuden
  • Umsetzung des Einstiegs in die Degression beim Rohstoffabbau in NRW

Dies beinhaltet auch die Vertretung der Kreisinteressen zum Thema Ressourcenschutz u.a. bei Regelungen zum Rohstoffabbau im Regionalplan Ruhr und der anhängigen Normenkontrollklage sowie dem 3. Änderungsverfahren zum Landesentwicklungsplan NRW. 

  • Fördermittel-Akquise und Öffentlichkeitsarbeit

Veranstaltungen

Fakten, Ideen und Umsetzungsbeispiele zu den Handlungsfeldern werden der interessierten Öffentlichkeit im Rahmen von jährlich stattfindenden Fachveranstaltungen regelmäßig vorgestellt. Eine Übersicht über die dort vorgetragenen Inhalte und erarbeiteten Ergebnisse finden Sie unter Downloads & Links.

Aktuell bereiten wir die folgende Veranstaltung vor:

2025